Esther Hasler «WILDFANG»
Treffsicheres Einfrau Tastentheater … ohne Gewehr

Ein Jahrzehnt ist Esther Hasler nunmehr unterwegs, solo im Duo mit Piano. Auch im fünften Einfraustück zieht sie doppelbödig und hintersinnig vom Leder und bleibt dabei ihren Markenzeichen treu: subtile Komik, stupendes Schauspiel, brillante Mimik, berührender Gesang, ausdrucksstarke Stimme, virtuos-poetisches Piano, groovige Kompositionen, luzide Wortakrobatik in Bühnendeutsch und vielfarbigem Esperanto aus Weltsprachen und Provinzdialekten. Kurz: betörendes Klavierkabarett und satirische Punktlandungen mit Charme und Scharfsinn.
Natur oder Kultur, wäre diesmal die Frage. Aber so einfach sind die Unterschiede zwischen Mensch und Tier, zwischen Zivilisation und freier Wildbahn in Zeiten wie diesen nicht mehr festzumachen. Während die internationale Gemeinschaft um Fangquoten feilscht, weiss im globalen Halali niemand mehr, wer die Jäger und wer die Gejagten sind. Spätestens wenn die Rechenleistung handelsüblicher Smartphones die menschlichen Hirnwindungen überflüssig macht, ist es Zeit, den Stecker zu ziehen, den Sender abzustreifen und sich an der Seite der Bären, Wölfe und Luchse ins Unterholz zu schlagen, die Verfolgung aufzunehmen und auf Beutezug durch die Faltengebirge und Abgründe der Condition humaine zu gehen.
Nein, es ist kein Traum: invasive Pflanzenarten verstopfen Flussläufe und tiefgekühlter Wildlachs die Tiefkühltruhen. Die Medizin empfiehlt den Genuss von Zuchtcrevetten zur Grippeprophylaxe. Zickenkrieg im Dschungelcamp, Zikakrieg und Quallenalarm an der Copacabana. Noch ein paar Jahre und unsere strammen Nutzwälder mutieren, Biber sei Dank, zu Mangrovensümpfen.
Auf den Malediven landunter und in den frisch gefluteten Unterwasserwelten schnorcheln die Normalverbraucher, darunter auch die üblichen Verdächtigen aus Hasler früheren Programmen: Annerös Zgraggen schmiedet Businesspläne, Adoptivgrossmutter Gruschenka erklärt die Welt, Frau Friedli urteilt auf Vorrat, Marie-Chantal ordnet ihr Leben und Hannelore aus Hannover liebt mal wieder transkulturell und unerfüllt.
Esther Hasler ist eine begnadete Frauspielerin.

«Wildfang» ist Menschen auf Leib und Seele geschrieben,

  • die gerne durch den Feldstecher fernsehen,
  • die mit Wölfen heulen und mit Schafen bloggen,
  • zu deren Wohlbefinden Schokowaffeln mehr beitragen als Schusswaffen,
  • die hinter der nächsten Ecke ein Stück Glück finden können,
  • die mit Mutter Natur gut und gern Kirschen essen.

Text & Musik: Esther Hasler
Sprache: Deutsch
In Koproduktion mit dem „Theater im Kornhaus“ ThiK Baden
Regie: Didi Sommer / Comedia Zap

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